MYK-Gremien zu spät eingebunden - Informationsarbeit mangelhaft
Landkreis Mayen/Koblenz. Vor den Sommerferien hatte im Mai der Kreisausschuss den Entschluss gefasst, die Busverbindungen im westlichen Teil des
Kreises Mayen-Koblenz von einer Beratungsfirma auf mögliche Einsparpotenziale überprüfen zu lassen. Unrentable und wenig frequentierte Linien sollten identifiziert
und zum Ende der Sommerferien wegfallen. Schon diese Entscheidung war kontraproduktiv zur Bedeutung des ÖPNV im Rahmen des fortschreitenden Klimawandels - gerade
auch im ländlichen Raum. Blamabel wurde aber die jetzige Umsetzung.
So geriet die Information der Öffentlichkeit über die Fahrplanänderungen bei 14 Linien mangelhaft: Erst 4 Tage vor dem Schulstart verweist der Kreis auf die
Möglichkeit, sich über die Internetseite des Verkehrsunternehmens VMR/Transdev zu informieren. Gleichzeitig sollen auch weitere Informationen über den
Presseweg erfolgen. Eltern und Schulkinder müssen sich so extrem kurzfristig auf neue Abfahrtzeiten, geänderte Linienwege und Fahrzeiten einstellen. Für
die Fraktion FWM3/Die Linke ein Negativbeispiel kommunaler Öffentlichkeitsarbeit!
Hinzu kommt, dass die Kreispolitik sich erst nach der Durchführung aller Veränderungen im Kreisausschuss (02. September) und im Kreistag am 09. September
die Anpassungsvorschläge der Fachfirma berät. Auch dieses Übergehen der politischen Gremien kritisiert die Fraktion FWM3/Die Linke.
Für die Fraktion FWM3/Die Linke ist weiterhin der ÖPNV ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsfähige Mobilität, dessen Umsetzung und Akzeptanzgewinnung
durchaus längerer Gewöhnungs- und Umstellungszeiten bedarf. Fakt ist aber auch, dass die Vernetzung und Digitalisierung die Eckpfeiler der Mobilität sind.
Wenn jedoch nach drei Jahren ÖPNV-Neustart im Kreis Mayen-Koblenz immer noch alte Linienschilder an Bus- und Bahnknotenpunkten hängen (Foto), der darf sich
über Kritik nicht wundern und erst recht nicht über die fehlende Akzeptanzgewinnung klagen.
Insgesamt bietet der ÖPNV angesichts der Aufgabe einer durch den Klimawandel erforderlichen langfristigen Veränderung der Mobilität zahlreiche Vorteile, die
sowohl für Einzelpersonen als auch für die Gesellschaft insgesamt relevant sind. Neben dem Umweltschutz (Emissionsreduzierung, Verbesserung der Luftqualität)
wird die Gesamtverkehrssituation entlastet und stressfreier. Individuell werden die hohen Kosten der Automobilität gespart und Mobilitätsmöglichkeiten für alle
angeboten, die die soziale Teilhabe fördern. Ein gut ausgebauter ÖPNV, der den Zugang zu Geschäften, Dienstleistern und Arbeitsplätzen verbessert, stärkt auch
die lokale Wirtschaft und ermöglicht das Einkaufen in weitgehend autofreien Innenstädten der Zukunft.
Foto FWM3/DieLinke: Wenn nach drei Jahren ÖPNV-Neustart im Kreis Mayen-Koblenz immer noch alte Linienschilder an Bus- und Bahnknotenpunkten hängen, der
darf nicht über die fehlende Akzeptanzgewinnung klagen.
Fotos FWM. Nach der kommunalpolitischen Sommerpause besprechen die Freien Wähler Mayen (FWM) die anstehende Stadtratssitzung im Alten Rathaus.