FWM: Akuten Engpass in der Kinder- und Jugendmedizin beheben!


Praxis für Kinder- und Jugendmedizin in Mayen stellt ab September die Versorgung ein.

Mayen. "Liebe Eltern, liebe Patienten, mit großem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir aufgrund eines aktuellen Personalengpasses gezwungen sind, ab Montag, 2. September 2024, die Versorgung in der Praxis für Kinder- und Jugendmedizin des MVZ Mittelrhein in Mayen bis auf Weiteres einzustellen. Ab diesem Zeitpunkt können weder Behandlungen durchgeführt noch Rezepte oder Verordnungen ausgestellt werden", so verlautet derzeit die schlechte Nachricht auf der Homepage des GKM für das Krankenhaus in Mayen. Damit sind alle bisherigen kommunalpolitischen Beteuerungen der Sicherstellung dieses wichtigen Bereiches der medizinischen Versorgung vor Ort für Mayen und die Umgebung von der Realität drastisch überholt!

Der von den Freien Wählern Mayen (FWM) und ihrer Schwesterorganisation im Kreis Mayen-Koblenz schon lange angemahnte Mangel an Kinderärzten in Mayen und der Region hat nicht nur für die betroffenen Eltern und ihre Familien negative Folgen, die jetzt weite Wege in Kauf nehmen müssen. Für die FWM kann es aber nicht sein, dass in einem sich familienfreundlich nennenden Landkreis Eltern stundenlange Autofahrten in Kauf nehmen müssten, um einen Arzt zu finden, der z. B. die gesetzlich vorgeschriebenen Regeluntersuchungen im Kindesalter durchführt. Eine mangelnde kinderärztliche Versorgung führt darüber hinaus zu einer Kettenreaktion in vielen Hausarztpraxen: Da einige Allgemeinmediziner die Zulassung haben, die sogenannten U-Untersuchungen durchzuführen, erhöht sich der Druck auf diese - bereits überlasteten - Praxen, zunehmend die kinderärztliche Versorgung mitzu übernehmen.

Ein familienfreundlicher Landkreis bedarf aber zwingend einer ausreichenden medizinischen Versorgung für junge Familien und deren Kinder! Katastrophal für Mayen, aber auch die Eltern kleiner Patienten aus den Verbandsgemeinden Ulmen, Cochem, Kaisersesch und Vordereifel müssen jetzt lange Wege und Wartezeiten einkalkulieren. Von daher ist es für die Freien Wähler unverzichtbar, dass schnellstens der aktuelle Personalengpass in der Praxis für Kinder- und Jugendmedizin des MVZ Mittelrhein im Mayener Krankenhaus beseitigt wird. Gleichzeitig stehen der neue Kreistag und der neue Landrat in der Verantwortung, diesen unverzichtbaren Teil der regionalen Gesundheitsversorgung endlich dauerhaft sicher und zukunftsfähig auszugestalten! Das haben die Familien auch im ländlichen Bereich verdient!

Darüber hinaus fordern die Freien Wähler dem Landkreis MYK zur Lösung der prekären ambulanten und stationären Versorgung in der Region eine generelle Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung. Dazu gehört z. B. die Übernahme der gesetzlich vorgeschriebenen Krankenhausfinanzierung durch das Land im vollen Umfang, d. h. konkret über 100 Millionen mehr im Kampf gegen das "kalte Krankenhaussterben", das nichts anderes ist, als ein Abbau der medizinischen Versorgung in der Fläche, garniert mit dem Sahnehäubchen einiger "Spezialkrankenhäuser".

Gegen den Ärztemangel gilt es nach Ansicht der FWM und der FWM3 umgehend eine gezielte Förderung für Ärzte im ländlichen Raum einzuführen, die medizinischen und pflegerischen Ausbildungskapazitäten deutlich auszubauen, den Ärztealltag durch Abbau von Regulierungen drastisch zu vereinfachen, die Höchstgrenzen für Abrechnungen, gerade im Bereich der gesetzlich Versicherten, zu erhöhen sowie attraktive Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit im gesamten Gesundheitsbereich zu stärken bzw. auszubauen!

Denn die medizinische Versorgung der Bevölkerung muss nach Ansicht der Freien Wähler wieder als erste Pflichtaufgabe von Land und Bund umfassend und nachhaltig politisch umgesetzt werden!

Foto FWM. Ab den Montag, 2. September 2024 wird die Versorgung in der Praxis für Kinder- und Jugendmedizin des MVZ Mittelrhein in Mayen bis auf Weiteres eingestellt.

Pressemitteilung FWM: 19.08.2024