FWM: Burgfestspiele dürfen die städtischen Finanzen nicht überfordern!


Hohes Defizit bei den Burgfestspielen - Konsequenzen unausweichlich

Mayen. Nach 2022 sind erneut die Besucherzahlen bei den Burgfestspielen deutlich unter den Planungen und erfüllen auch in diesem Jahr nicht die Erwartungen des Intendanten. Die Gründe sind vielseitig, aber ein Gesamtdefizit von über 600.000 Euro eindeutig zu viel des Guten, nicht akzeptabel und Konsequenzen unausweichlich.

Eigentlich hat die Stadt Mayen die Ausgaben der Burgfestspiele von rund 1.600.000 Euro in der Vergangenheit mit rund 200.000 Euro unterstützt. Bei rund 35.000 Zuschauern war die städtische Förderung von 5,70 Euro pro Kartenkäufer vertretbar. Jetzt bei einem Defizit von über 600.000,- Euro und aktuell nur 26.000 verkauften Karten vervierfacht sich der städtische Unterstützungsanteil auf 23 Euro pro Besucher. Auf Dauer sind solche Defizite und Zuschüsse für den städtischen Haushalt nicht mehr zu stemmen. Nicht zuletzt aufgrund der strengen Haushaltsregel der ADD - nur ausgeglichene Haushalte werden noch genehmigt - steigt die Sorge um einen genehmigungsfähigen Haushalt ab dem Jahr 2024. Dies verdeutlichen die "Bauchschmerzen" aller Ratsfraktionen bei der Verabschiedung (mehrheitlich!) der jedes Jahr notwendigen Vorabdatierung (Vorlage 7114/2023/1) für die Burgfestspiele Mayen 2024.

Schon für diese Vorlage waren mit dem Intendanten verschiedene Varianten zur Kosteneinsparung durchgerechnet worden. Das Spieljahr 2024 umfasst nach dem jetzigen Beschluss deshalb bereits eine Verkürzung der Probenzeit um eine Woche, und die Spielzeit wird um 17 Tage früher enden. Erhöht wurden die Kartenpreise für das Familienstück um 1 Euro und die anderen Aufführungen um 2 Euro. Nach wie vor wurden die Auslastungszahlen der jeweiligen Stücke für 2024 sehr hoch kalkuliert. Rechnet man die Einnahmen ab, dann verbleibt erneut wieder ein geplantes Defizit von 575.000 Euro für 2024. Das ist einfach zu viel! Anders dargestellt: Für 10 Wochen Burgfestspiele plant der Intendant mit der Verwaltung für 2024 erneut über 1.600.000 Euro an Ausgaben.

Im letzten Jahr ist man im Stadtrat noch von einer Konsolidierungsphase "nach Corona" ausgegangen. Jetzt ist jedem bewusst, dass zwingend substanzielle Umgestaltungen her müssen. Die Lösung für die weitere Zukunft: ein neu gebildeter Arbeitskreis "Burgfestspiele Mayen". Er wird versuchen, ein neues Konzept in einem verlässlicheren Finanzrahmen auszuarbeiten. Das wird nicht einfach werden, denn der größte Einfluss liegt generell bei der Auswahl der Stücke durch den Intendanten. Sprechen die ausgewählten Stücke die Besucher nicht umfangreich an, dann bleiben die benötigen Besucher leider aus. Somit ist es unmöglich, ein hochwertiges "Bildungstheater" zu finanzieren. Bei der im Herbst anstehenden Vertragsverlängerung des Intendanten muss jedenfalls Klarheit darüber bestehen, wie die Burgfestspiele zu ihrer alten Stärke zurückfinden können. Gerne mit hochwertigem Erlebnistheater. Ein weiteres "Kaputt-Sparen" wird nicht funktionieren, sonst fällt der letzte Vorhang sehr schnell. Und das will niemand im Stadtrat.

Foto FWM: Die Burgfestspiele dürfen die städtischen Finanzen nicht überfordern!

Pressemitteilung
FWM-Fraktion
30.07.2023