FWM vor Ort: An der Nette ist noch viel zu tun!


Betroffene vielfach unzufrieden mit den bisherigen Hochwasserschutzmaßnahmen

Mayen. Zum wiederholten Male hatten die Freien Wähler Mayen die Betroffenen des auch in Mayen schrecklichen Hochwasserereignis 2021 zum Gedankenaustausch eingeladen. Dieses Mal stand dabei neben den bisherigen, relativ wenigen Schutzmaßnahmen der Stadt bewusst die Region Gerberstraße mit der Brücke Im Bannen/Gerberstraße am ehemaligen Bauhof im Mittelpunkt.

Vor Ort wurden hier deshalb auch besonders viele kritische Stimmen und Befürchtungen der rund 35 anwesenden Anrainer laut. So herrscht immer noch Unverständnis darüber, dass die von vielen Betroffenen als Überflutung erzeugender Damm gesehene Brücke zwar einst in einem Hochwasserschutzkonzept für den Abriss vorgesehen war, dieser aber plus Neubau kaum (kommunal-)politisch ohne Landesfördermittel zu realisieren ist. Von daher wurden vielfach bereits jetzt durchführbare flankierende Maßnahmen gefordert, z.B. Veränderungen an der Brücke und deren Geländer, Vertiefung des Bachbettes, Erweiterung des Auslaufes unterhalb der Brücke (Beseitigung von Engstellen!) und eine Einbindung aller Flächen im Gebiet in ein umfassendes Hochwasserschutzkonzept, das die Erfahrungen des letzten Hochwassers aufnimmt.

Gerade bei diesem Punkt wurden konkret Vorschläge zur Umgestaltung der Freiflächen der Bienenanstalt angesprochen, da ein dortiger "Damm" hinter der Grundstücksmauer 2021 hinter sich die Entstehung eines "Sees" begünstigte, der dann beim Überlaufen/Abfließen als reißender Strom diverse Anliegerhäuser traf. Hier wurde deutlich, dass sich die Betroffene nicht genügend durch die Stadt, die Stadtspitze und die Stadtverwaltung unterstützt fühlen! Dabei wäre doch ein von der Stadt organisierter Ortstermin mit allen Anrainern leicht umsetzbar und ein möglicher Anfang für eine Erarbeitung eines spezifischen Hochwasserschutzkonzeptes speziell für diesen Gefahrenraum am Ende der Gerberstraße unter Einbindung der Betroffenen!

Ein weiterer Themen- und Besichtigungsschwerpunkt war dann das ehemalige Bauhofgelände, was zurzeit wohl zunehmend als Abladeplatz für Abraum/Bauschutt/Basaltfindlinge u.ä. von der Stadt genutzt wird. Beim Anblick der diversen Halden (bereichert durch einen stillgelegten PKW und eine Vielzahl von Autoreifen) entfuhr einem Teilnehmer der Satz, "Da muss die Stadtverwaltung ja sichere Informationen darüber haben, dass in diesem Jahr kein Hochwasser diesen Bereich überschwemmt." Auch hier - das war die einhellige Meinung aller TeilnehmerInnen - sollte die Stadt schnellstens handeln und den Platz vom allem überflüssigen und bei einem Hochwasser zusätzliche Gefahren erzeugenden Ablagerungen räumen.

Als generelles Fazit des Treffens lässt sich festhalten: Gerade im Stadtbereich ab der Brücke "Alte Post" in der St.-Veit-Straße bis hin zur städtischen Kläranlage sind bisher keine größeren Maßnahmen von der Verwaltung umgesetzt worden. Zwar wurde ein Teil der Bäume aus dem Bachbett entfernt, aber ansonsten nichts Erwähnenswertes. Das ist nach Ansicht der Freien Wähler bedauerlich! Denn, wo ein hohes Schadenspotenzial vorhanden ist, also vor allem in Ortslagen, muss möglichst viel Wasser schadlos und schnell im Gewässer zum Schutz der Anrainer abgeführt werden! Die Brücken im besagten Bereich sind die eigentlichen Bremsklötze bei den zukünftig häufiger zu erwartenden Starkregenereignisse (als Folge des Klimawandels), deren katastrophale Folge eine Überspülung der anliegenden Straßenzüge nach sich zieht. Deshalb sollten nach Ansicht der Freien Wähler Mayen gerade diese neuralgischen Punkte generell durch geeignete Hochwasserschutzmaßnahmen schnell in Angriff genommen werden.

Den Schlusspunkt des Gedankenaustausches der FWM mit den Anrainern bildeten dann die Möglichkeiten des konkreten Engagements der Betroffenen für ihre Anliegen, hier wurde vor allem die Möglichkeit von Anfragen/Anregungen/Kritik an die Stadtverwaltung und den Oberbürgermeister, aber auch an die Fraktionsvorsitzenden und alle Stadtratsmitglieder der übrigen politischen Parteien thematisiert. "Man muss heute seine Interessen darstellen, sonst wird in der Politik angenommen, dass man nicht da sei und keine Hilfe braucht", brachte ein Betroffener es (erneut) auf den Punkt. Und gerade der kommenden Kommunalwahlkampf erhöhe deutlich die Chancen, dass den Betroffenen intensiver als bisher zugehört werde, betonten die anwesenden Fraktionsmitglieder der FWM.

Pressemitteilung
FWM-Fraktion
10.05.2023