Eifelklinik in Mayen - Zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in der Region sichern!
FWM: GKM kommunalisieren und am Gemeinwohl ausrichten!
Mayen. Aktuell fasste der Kreistag MYK Beschlüsse, die einen zukünftigen Vollzug eines Verkaufs von Klinikanteilen und eine Kapitalerhöhung des
GKM in Millionenhöhe ermöglichen, gleichzeitig "pausiert" momentan die konkrete Vorbereitung ein Anteilsverkauf an die Sana AG "ein bisschen". Diese
neuen Finanzschritte, mit dem übergeordneten Ziel letztlich einen Verkauf an Sana so billig wie möglich zu machen, sehen die Freien Wähler Mayen sehr
kritisch. Denn, wer selbst regelmäßige Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem macht, wird vielfach eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung
konstatieren müssen, medial begleitet von regelmäßigen Meldungen über Kliniksterben, Ärztemangel und überfordertes Praxis- Pflegepersonal. Und das alles,
obwohl das Gesundheitssystem seit Jahrzehnten durch die Fallpauschalen und die zunehmende Privatisierung angeblich professioneller und ökonomisch
effizienter ausgerichtet wurde. Doch das damit gegebene System - dies bestätigen vielfach Ärzte und Pflegepersonal - ist gescheitert: Gerade
Privatisierung und Gewinnorientierung können ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem gerade auch im ländlichen Raum nicht mehr aufrechterhalten!
Von daher sehen die Freien Wähler Mayen eine wesentliche Chance in den derzeitigen Entscheidungen rund um das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein die Eifelregion
durch die Umgestaltung des Mayener Krankenhauses in eine dauerhaft leistungs- und zukunftsfähige Eifelklinik - vor allem stationär (und ambulant) - medizinisch
abzusichern.
Kerngedanke ist dabei für die Freien Wähler ein wirkliches Ende der Kommerzialisierung der Krankenhäuser auf Basis einer kommunalen Trägerschaft! Dadurch
sollen sich die Krankenhäuser prinzipiell am Gemeinwohl und den Anforderungen einer immer älter werdenden Bevölkerung ausrichten. Dies können u.a. die
Wiedereinführung des bis 1985 existierenden Gewinnverbotes, die vollständige Abschaffung der Fallpauschalen und die Übernahme der Investitionskosten
durch die Länder garantieren. Eine wirtschaftlich sparsame und kontrollierte Betriebsführung , eine prinzipielle tarifliche Bindung und ein verbindlicher
Personalschlüssel für alle Beschäftigten sind außerdem weitere Eckpfeiler der Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser, in denen sich Personal und Patienten
wohlfühlen können!
Darüber hinaus sehen die Freien Wähler Mayen zwei weitere aktuelle Entwicklungen im Gesundheitsbereich kritisch: Zum einen die zunehmende Propagierung
einer Digitalisierung des medizinischen Bereichs, diese kann zwar eine Hilfe und Ergänzung sein, aber in vielen Fällen den direkten Arzt-Patienten-Kontakt
nicht vollwertig ersetzen!
Zum anderen setzt die angekündigte Gesundheitsreform verstärkt auf ambulante Behandlung, letztlich zwecks Kostenreduzierung. Aber die "Ambulantisierung"
muss im Krankenhaus Grenzen haben! Nichts spricht aber gegen zusätzliche (!) kommunale Versorgungszentren, die die Lücke zwischen Arztpraxis und Krankenhaus
schließen und beide Bereiche spürbar entlasten würden. Aber auch hier gilt für die FWM: Keine Privatisierung, absolutes Gewinnverbot, ausreichende
Personalausstattung und sinnvolle regionale Verortung.
Um die Weichen in Richtung einer Eifelklinik in Mayen zu stellen, unterstützt die FWM alle parlamentarischen Aktionen ihre "Schwesterorganisation" FWM3, die
auf Kreisebene und im Kreistag aktiv für die kommunale Zukunft des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein kämpft. Leider muss sie aber in der Stadtpolitik
weiterhin ein überwiegendes Desinteresse und fehlendes Engagement für die Gesundheitsversorgung in Mayen und Umgebung feststellen. Und das, obwohl 10
der 51 Kreistagsmitglieder aus Mayen kommen und sich ebenfalls zum Wohle der Mayenerinnen und Mayener für eine Eifelklinik in Mayen engagieren könnten!