OB Meid soll Fällung von 11 Linden „Im Wasserpförtchen“ stoppen!


Am Sonntag haben wir in einem Schreiben an den Oberbürgermeister Meid den Stopp der Fällung von 11 Linden gefordert! Nachfolgen nun unser Schreiben.



Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Meid!

Nicht nur die Freien Wähler beklagen in Mayen, dass es immer weniger Stadtbäume gibt, sondern auch viele Bürger sind entsetzt. Vor Jahren war Mayen noch viel grüner. Anlässlich der Fällung von 11 Linden (Foto) ist unsere Stadtratsfraktion mehr als irritiert. Warum? - Der Ausbau der Straße „Im Wasserpförtchen“ steht aktuell nicht an. In der Beschlussvorlage 6192/2020 beschreibt der städtische Klimaschutzmanager die Bedeutung der Begrünung:

    „Mit Blick auf den Klimawandel und damit einhergehenden höheren Temperaturen im Sommer führen dunkle Flächen grundsätzlich zu einer Aufheizung der darüber liegenden Luft und somit zu lokalen Hitzeinseln mit negativen Auswirkungen auf das Stadtklima“.
Die nun von Ihnen beschlossene Fällung des gesamten Baumbestandes im Bereich „oberes Wasserpförtchen“ zum jetzigen Zeitpunkt (!) ist in diesem Kontext gesehen ein nicht nachvollziehbarer, um nicht zu sagen ungeheuerlicher Verwaltungsvorgang.

Die Begründung der Stadt, dass sich der Zustand von elf Linden extrem verschlechtert hat und diese gefällt werden müssen, hinterlässt bei unserer Fraktion einen faden Beigeschmack. Wie Sie ja selbst auf Ihrer Facebook-Seite ausführen, steht ein Straßenausbau im Wasserpförtchen an und deshalb müsste das Gebiet ja sowieso von Bäumen geräumt werden. Nach Ihrer Aussage steht dieser Bauabschnitt aber frühestens im nächsten Jahr an. Wozu dann die Eile?

Aktuell gibt es viele Gründe, den Straßenausbau und deren Gestaltung zu hinterfragen. Zumal jetzt erst klar wird, dass weit mehr Bäume gefällt werden als später neu gepflanzt werden sollen.

Trotzdem wollen Sie ohne Beteiligung und Aufklärung in den städtischen Fachgremien sowie ohne Beteiligung der Naturschutzverbände die Rodung kurzfristig vornehmen, obwohl derzeit keine Notwendigkeit besteht. Im Moment sind wohl lediglich einige Äste aus den Linden herauszuschneiden. Besonders kritisch dürfte der Gesamtzustand der Linden nicht sein, ansonsten müsste ja der gesamte Bereich seit längerem gesperrt sein. Das ist er aber nicht! Von der Behauptung, dass sich der Zustand der 11 Linden extrem verschlechtert hat, sind Sie ja bereits abgerückt. Nach unserer Auffassung dürfen die Kosten für das Herausschneiden der Äste nicht als Grund zur Fällung genügen. Wenn ja, warum wurden die städtischen Gremien mit dem Sachverhalt nicht beschäftigt? Die Stellungnahme des Klimamanagers wäre hier auch wichtig!

Nach wie vor können wir Ihren Alleingang nicht nachvollziehen! Sie selbst beschreiben Ihre Entscheidung der kompletten Rodung „Wasserpförtchen“ als nicht leicht! Warum gehen Sie denn hier diesen unüblichen Alleingang? Wir tragen diese einsame Entscheidung jedenfalls nicht mit und kündigen im Falle einer Fällung aller Linden eine Untersuchung an. Wir setzen jedoch darauf, dass Sie die Fällung stoppen und vorerst nur die maroden Äste herausschneiden lassen. Dadurch hätten wir Zeit gewonnen, um gemeinsam nach einer Lösung zum Erhalt wenigsten einiger Linden zu suchen. Das Stadtklima wird uns diesen Lösungsversuch danken. Denn wir müssen einer Aufheizung der Stadtluft durch lokale Hitzeinseln viel entschiedener entgegentreten!

FWM-Fraktion im Mayener Stadtrat

Pressemitteilung
Freie Wähler Mayen
18.02.2023