Fraktionsschreiben an OB Meid, die Fällung von 11 Linden zu stoppen, bleibt wirkungslos!"Wasserpförtchen"
Mayen Ein Facebookschreiber hat es treffend auf den Punkt gebracht: "Weg sind sie. Für immer." Wie wahr!
Bei einer Vor-Ort-Besichtigung wird das Ausmaß der Fällung von 11 Linden deutlich. Nun beginnt die Aufarbeitung:
Im Vorfeld der Fällung gingen mehrere Schreiben aus verschiedenen Fraktionen an Oberbürgermeister Meid mit der Bitte, seine alleinige Entscheidung zur
derzeitigen Fällung der 11 Linden im Wasserpförtchen noch einmal zu überdenken. Ergebnis: Die 11 Linden wurden gefällt. Lediglich ein Teil der ufernahen,
jüngeren und gesunden Baumhaseln haben eine Gnadenfrist bekommen. Im unteren Bereich des Wasserpförtchens wurden jedoch 3 junge Baumhaseln (Foto 3) schon
früher gefällt. Im städtischen Baumregister ist deren Zustand mit leicht geschädigt dokumentiert und nicht mit Fällung bewertet.
Nach wie vor können die Freien Wähler Mayen den städtischen Alleingang nicht nachvollziehen und werden den Oberbürgermeister um weitere Aufklärung
bitten. Leider, so zeigt ein Rückblick auf die letzten 10 Jahre, haben Bäume in Mayen einen sehr schweren Stand. Bereits 2014 hat die FWM-Fraktion im
Stadtrat eine Baumschutzsatzung zum Schutz der Mayener Baumbestände angestoßen, deren Ausarbeitung sogar einstimmig im Stadtrat beschlossen wurde. Leider
wurde dieser Beschluss mehrere Jahre von der Verwaltung verschleppt und nicht ausgeführt. Nach einem Erinnerungsantrag im Rat im Jahre 2016 fanden dann
einige Treffen zur Satzungsausarbeitung statt. Zwei Jahre später wurde dann allerdings im Stadtrat die Verabschiedung einer Baumsatzung mehrheitlich negativ
bewertet und schlussendlich keine verbindlichen Regeln verabschiedet. Die Verwaltung argumentierte und lenkte vermittelnd ein, dass zukünftig der NABU mit
in den Entscheidungsprozess zu Baumfällungen eingebunden würde. Dies wurde auch ein Zeit lang umgesetzt, jedoch nicht aktuell bei der Fällung der 11 Linden
und der 3 jungen Baumhaseln. Dies bestätigt der NABU! Warum die jetzige Stadtspitze vom früheren Vorgehen abweichend den NABU nicht in die Entscheidung
eingebunden hat, ist noch genauer zu klären.
Wie auf den Fotos zu sehen, hat die Fällung deutliche Spuren hinterlassen. Nicht nur in ökologischer und stadtklimatischer Sicht, sondern auch in Bezug auf die
Wohlfühlwirkung für den Menschen und das Stadtbild in diesem Sommer! Gerade das vernichtete Potenzial der Altbäume wird erst nach einer Generation kompensiert
sein. Umso mehr sind die Freien Wähler gespannt, wie die Verwaltung die Fällung aller Bäume im gesamten Bereich "Wasserpförtchen" zum jetzigen Zeitpunkt bei
der Unteren Naturschutzbehörde begründet hat.
Eine Lehre gilt es aber bereits jetzt zu ziehen: Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Klimawandels und des immer wichtiger werdenden Natur- und
Artenschutzes sollte die Fällung von Bäumen in Mayen zukünftig immer nachvollziehbar und detailliert - unter Einbeziehung von mindestens einem
Naturschutzverband - begründet werden. Dies gilt es schnellstens politisch festzuschreiben!