FWM3: Zentralisierungstrend in der Gesundheitsversorgung stoppen!
Krankenhaus Mayen: Eine älter werdende Bevölkerung benötigt die Versorgung vor Ort!
Kreis Mayen-Koblenz.
Die Hiobsbotschaften zum Krankenhaus Mayen reißen nicht ab: So scheint im Moment der Herzkatheterplatz
für längere Zeit wegen technischer Defekte auszufallen - eine direkte Einschränkung der medizinischen
Versorgung vor Ort! Denn der Herzkatheter ist wichtig für die Notfalldiagnostik und die Notfalltherapie.
Ein längerer Ausfall wäre für die Menschen in unserer Region verhängnisvoll, da Patienten in lebensbedrohlichen
Situationen dann erst weite Strecken zur fachgerechten Versorgung zurücklegen müssen. Für Hans-Georg
Schönberg, 2. Vorsitzender der FWM3, ist diese neue "Baustelle" ein weiterer Anhaltspunkt dafür, dass die
Geschäftsführung des Klinikums und der Aussichtsrat den Standort Mayen wohl nicht mehr mit der nötigen
Sorgfalt behandeln.
Vollmundig verkündet die (Kommunal-) Politik immer wieder, sie wolle für gleichwertige Lebensqualität im
ländlichen Raum sorgen bzw. aktuell, dass man sich in Mayen von keinem das Krankenhaus kaputt machen ließe,
trotzdem hält der Negativtrend weiter an. Realität ist, es wird deutlich mehr in die Krankenhäuser der
Zentren investiert und damit schleichend die medizinische Versorgung (weiter) zentralisiert. Dabei hat der
ländliche Raum - gerade auch angesichts der demografischen Entwicklung - ein Anrecht auf eine gute
Krankenhausversorgung! Und dies umso mehr angesichts des herrschenden Ärztemangels in der Region. Gefühlt
hat sich die medizinische Versorgung in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert, man betrachte nur
die Distanzen zur fachärztlichen Notversorgung oder den Apotheken am Wochenende.
Die Freien Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel sind alarmiert, denn bundesweit vergehen kaum Wochen, in denen
nicht über die Schließung kleiner Krankenhäuser im ländlichen Raum berichtet wird. Hintergrund sind in erster
Linie wirtschaftliche Betrachtungen. Auch die Geschäftsführer des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein, Moritz
Hemicker und Martin Stein, und jetzt leider auch der Aufsichtsrat verhalten sich so, als wenn unmittelbar
ein Konkurs des Gemeinschaftsklinikum abzuwenden wäre. "Dabei ist das vorgelegte Zahlenwerk nicht
nachvollziehbar und nichts von dem, was die Geschäftsführer in der Öffentlichkeit äußern, ist angesichts
von über 21 Millionen Euro Rücklage glaubhaft", bewertet Hans-Georg Schönberg das Geschehen. Seine
Befürchtung: Die Kündigungen im ärztlichen Bereich können sich jetzt sehr schnell häufen, und es kann
zu weiteren Einschränkungen im Regelbetrieb des Krankenhauses kommen.
Deshalb ist für die FWM3 jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die politisch Verantwortlichen in der Pflicht
stehen, den momentan unnötigen Sparkurs im St. Elisabeth Krankenhaus zu beenden und sich eindeutig und
klar für die flächendeckende Sicherstellung der Krankenhausversorgung vor Ort in der Region
Mayen/Vordereifel/Maifeld auszusprechen. Das erwarten neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Hauses gerade auch die Bürgerinnen und Bürger: Von daher wäre es originäre politische Pflicht des Ersten
Kreisbeigeordneten Burkhard Nauroth (CDU), als Vertreter des Landkreises MYK im Aufsichtsrat und als
derzeitiger Vertreter des erkrankten Landrates, zum Geschehen Stellung zu beziehen und Lösungsvorschläge
im Sinne der Bürgerschaft vorzustellen! Ein eindeutiges Bekenntnis zum vollumfänglichen Erhalt des Mayener
Krankenhauses und seiner derzeitigen Fachabteilungen ist hier für die Freien Wähler angesagt, um alle
Gefahren und Folgen des derzeitigen Negativtrends abzumildern bzw. abzuwehren.
Wahrscheinlich ist es aber nur noch eine Frage der Zeit, wann die politisch Verantwortlichen über eine
Heraustrennung des Krankenhauses aus dem Verbund Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein diskutieren werden. Für
Schönberg und die Freien Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel ist dies allerdings auch eine Möglichkeit das
Krankenhaus in Mayen zu erhalten und eigenständig weiterzuentwickeln. Was in Andernach funktioniert, kann
auch in Mayen gelingen!